Galiläa, Golanhöhen & der See Genezareth
Der Begriff „Galiläa“ bezieht sich auf eine Region im nördlichen Teil des alten Israel und wird oft mit dem Leben und Wirken Jesu Christi in Verbindung gebracht. Die Region Galiläa ist in der christlichen Tradition von großer Bedeutung, da sie Schauplatz vieler Ereignisse war, die im Neuen Testament der Bibel beschrieben werden.
Den Evangelien zufolge verbrachte Jesus während seines öffentlichen Wirkens eine beträchtliche Zeit in Galiläa. Er vollbrachte zahlreiche Wunder, hielt Lehren und gewann Anhänger in den Städten und Dörfern der Region. Zu den bemerkenswerten Orten, die mit Jesu Aktivitäten in Galiläa in Verbindung gebracht werden, gehören Nazareth, wo er aufwuchs, und Kapernaum, ein Fischerdorf am Nordufer des See Genezareth.
Eines der bekanntesten Ereignisse in Galiläa ist die Bergpredigt, in der Jesus Lehren hielt, die als Seligpreisungen bekannt sind und im Matthäusevangelium (Matthäus 5-7) aufgezeichnet sind. Darüber hinaus sollen in Galiläa mehrere Wunder geschehen sein, wie die Speisung der 5.000 und das Gehen auf dem Wasser.
Galiläa ist nicht nur im Hinblick auf den Dienst Jesu von Bedeutung, sondern auch im Kontext der biblischen Prophezeiung. Einige glaubten, dass der Messias aus der Region Galiläa kommen würde, wie im Alten Testament erwähnt (Jesaja 9:1-2).
Insgesamt spielt Galiläa eine zentrale Rolle in der Erzählung über das Leben und Wirken Jesu, und viele der in den Evangelien beschriebenen Schlüsselereignisse finden in dieser Region statt. Pilger und Touristen, die das Heilige Land besuchen, erkunden im Rahmen ihrer religiösen oder historischen Reise häufig die mit Jesus verbundenen Stätten in Galiläa.
Nazareth
Eine einzigartige Stadt mit christlichem Erbe, einer muslimischen Mehrheit und seit der Staatsgründung Israels vor 75 Jahren im jüdischen Staat beheimatet. Weltweit bekannt als die Stadt, in der Jesus seine Kindheit verbracht hat. Zu Jesu Zeiten, ein unscheinbares Dorf in den Bergen von Untergaliläa und heute eine stattliche Stadt und Geschäftszentrum mit 80.000 Einwohner, hat diese Stadt mehr zu bieten als viele Kirchen.
Sepphoris - Zippori
Nicht weit von Nazareth befindet sich die Hauptstadt Galiläas vor 2000 Jahren, berühmt auch in der jüdischen Geschichte als Sitz des Hohen Juedischen Rates, des Sanhedrins. Heute faszinieren uns vor allem die prächtigen Fußbodenmosaike mit Motiven des Dionysos Zyklus, der geheimnisvollen “Mona Lisa Galiläas" und des byzantinischen Nil Mosaik.
Für christliche Pilger hat sicher auch eine Fahrt auf den Berg Tabor, Ort der Verklärung, und ein Besuch in Kana, wo Jesus sein erstes Wunder verbrachte, eine Bedeutung.
Die Christlichen Stätten um den See Genezareth
Besonders für Christen hat Galiläa als Heimat Jesu und Ort seines Wirkens eine zentrale Bedeutung. Die wichtigsten Stätten am See, der Berg der Seligpreisung, Tabgha und Kapernaum dürfen in einer Pilgerreise nicht fehlen, aber es gibt auch abseits der ausgetretenen Pfade viele Plätze, die einen Besuch lohnen.
Der Berg der Seligpreisung gilt in der christlichen Tradition als der Schauplatz der Bergpredigt und glänzt mit einer oktogonalen Kirche, die in den 1930er Jahren vom italienischen Architekten Antonio Barluzzi erbaut wurde. Direkt am Fuße des Hügels befindet sich Tabgha, eigentlich das Siebenquell, mit der schlicht schönen Kirche der wundersamen Brot- und Fischvermehrung die in den 1980er Jahren nach byzantinischem Vorbild erneut aufgebaut wurde und heute von deutschen Benediktiner Mönchen verwaltet wird. Die Mensa Christi oder die Primatskapelle der Franziskaner liegt nur wenige Minuten entfernt. In unmittelbarer Nachbarschaft finden wir die Heimat Jesu am See Genezareth, den Ort Kapernaum, an dem er sich am häufigsten während seines Wirkens aufhielt und viele Heilungen verbrachte.
Die Ausgrabungen in Bethsaida, aus dem einige der Jünger Jesu stammten, sind sicher einen Besuch wert. Ebenso der Ort Chorazin, der einen guten Eindruck gewinnen lässt, wie die Orte zur Zeit Jesu angelegt waren. Auch Kursi, Hippos/Susita und besonders die neuen Ausgrabungen in Magdala sind einen Besuch wert.
Im Kibbutz Ginosar können Sie ein 2000 Jahre altes Fischerboot besichtigen und vielleicht auch eine Bootsfahrt auf dem See Genezareth antreten.
Im Norden Israels befinden sich viele Nationalparks, die zu einer Wanderung einladen. Direkt am See Genezareth lohnt sich eine Fahrt auf den Berg Arbel mit einem fantastischen Blick über den See und auf die Golanhöhen. Wer gut zu Fuß ist, kann den Abstieg durch das Taubental wagen.
Golanhöhen & der “Finger Galiläa”
Am Ostufer des Sees erhebt sich ein steiles Kliff zum Hochplateau der Golanhöhen. Hier finden Sie Natur, Archäologie, Geschichte und viele Informationen zur aktuellen politischen Situation, den vergangenen Kriegen Israels und zur Situation mit den nördlichen Nachbarländern Syrien und Libanon. Durch den "Finger Galiläa" geht es Richtung Norden und auf die Golanhöhen. Eine Fahrt auf den Berg Bental und ein Besuch im “Tal der Tränen" am Kibbutz El Rom informieren hierzu. Eine Wanderung im Masada des Nordens, Gamla empfiehlt sich. Zu weiteren Wanderungen laden Banias und Tel Dan ein. An der libanesischen Grenze können Sie den nördlichsten Kibbutz Israel, Misgav Am, besuchen und tiefe Einblicke in die Sicherheitssituation im Norden Israels gewinnen. Ebenfalls lohnt sich der Besuch einer der diversen Weinkellereien.
Safed war neben Tiberias, Jerusalem und Hebron eine der vier wichtigsten Städte des talmudischen Judentums und durchgängig über die Jahrhunderte von Juden bewohnt. Seit seiner Blütezeit im 16. Jahrhundert war die Stadt eine Hochburg des Studiums der Kabbala und nach der Vertreibung der Juden aus Spanien in 1492 wurde es zu einem geistigen Zentrum in der jüdischen Welt. Schlendern Sie durch die malerischen Gassen und tauchen Sie in die Welt des orthodoxen Judentums ein. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit einen Blick in eine der berühmten, alten Synagogen zu werfen.

